Bild: (Symbolbild) NATO Training Mission-Afghanistan (Wikipedia) (CC-BY-SA)

01.03.2019 - 14:00 - Augsburg

Bankbetrug in großem Stil - Festnahmen nach Callcenter-Betrug

Vergangenen Mittwoch (27.02.2019) wurde von der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralen Aufgaben (KPI/Z) eine Durchsuchungsaktion an insgesamt 17 Örtlichkeiten durchgeführt. Bei den polizeilichen Maßnahmen wurden umfangreiche Unterlagen, sowie zahlreiche Mobiltelefone der Beschuldigten als Beweismittel sichergestellt.

Bei den Beschuldigten (darunter auch sechs Frauen) handelt es sich um Türken, Syrer, Afghanen, Iraker, eine Polin und zwei Deutsche. Gegen insgesamt zwei Beschuldigte konnten die schon im Vorfeld von der Staatsanwaltschaft Augsburg erwirkten Haftbefehle wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs vollzogen werden.

Hintergrund dieser Aktion war eine seit Juli 2018 verstärkt feststellbare Aktivität von Telefonbetrügern mit einer neuen Vorgehensweise, der sogenannten "Moneytransfer-Masche": Anrufer aus Callcentern in der Türkei geben sich im Rahmen dieser neuen "Masche" als Bankmitarbeiter aus. Hierbei werden ebenfalls manipulierte, "gespoofte" Rufnummern verwendet bzw. wird mit unterdrückter Rufnummer agiert. Die angeblichen Bankmitarbeiter bedienen sich vorwiegend zweier Legenden:

  • wegen der unlängst geänderten EU-Datenschutzrichtlinien müssen persönliche bzw. Kontodaten „abgeglichen“ und somit beim Opfer telefonisch erfragt werden
  • wegen der Ausstellung einer neuen Bank-, EC- oder Kreditkarte müssen die Bankdaten abgeglichen werden

Im Erfolgsfall, also nach der betrügerischen Erlangung der erfragten Daten, rufen die meist akzentfrei deutsch sprechenden Täter beim Kreditinstitut des Geschädigten an. Dort geben sich die Betrüger dann als das ausgespähte Opfer aus und veranlassen betrügerische Überweisungen. Zu Untermauerung der Glaubwürdigkeit erscheint i.d.R. die „gespoofte“ Telefonnummer des Geschädigten im Display der Bankangestellten.

Bei den bisher festgestellten unberechtigt überwiesenen Geldern handelt es sich meist um Einzelbeträge zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Der bislang eingetretene Vermögensschaden beläuft sich auf ca. 170.000 Euro. Weitere betrügerische Transaktionen in einer Gesamthöhe von ca. 150.000 Euro konnten durch polizeiliches Einschreiten verhindert bzw. rückgebucht werden.

Aktuell werden durch die Staatsanwaltschaft Augsburg rund 150 Fälle wegen Überweisungsbetrugs bzw. Geldwäsche gegen diese Gruppierung geprüft.

Die beiden im Rahmen dieser Aktion festgenommen Männer im Alter von 21 und 22 Jahren (beide aus dem Irak stämmig) wurden am 27. bzw. 28.02.2019 dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Augsburg vorgeführt, der die bestehenden Haftbefehle eröffnete und in Vollzug setzte. Die beiden Täter sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

 

Quelle: Polizeipräsidium Schwaben Nord
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