An zwei Sonntagabenden im Oktober bzw. November waren in Oettingen jugendliche Vandalen unterwegs. In beiden Fällen wurde fremdes Eigentum zerstört und ein beachtlicher Sachschaden angerichtet. Die Bevölkerung war zu Recht beunruhigt und aufgebracht. Beide Male wurde über die Medien um Zeugenhinweise gebeten. Jetzt meldet die Nördlinger Polizei in beiden Fällen Ermittlungserfolge.
Zu den Fällen:
Die Ermittlungen der Polizei gestalteten sich in beiden Fällen zunächst sehr schwierig, da die ersten Zeugenhinweise spärlich waren und die Beschreibung der Tatverdächtigen ebenfalls nicht maßgeblich weiter geholfen hat.
Polizeichef Walter Beck: "Nachdem die beiden Taten in Oettingen für spürbare Beunruhigung sorgten, haben wir eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Zunächst ging es darum, zu erfahren, welche Jugendlichen in den fraglichen Nächten in Stadtgebiet unterwegs waren."
Aufgrund des Zeugenaufrufes in den Medien gingen zunächst im Hinblick auf die Sachbeschädigung im Park einige Hinweise ein, die sich auf eine der Polizei bekannte Jugendgruppe konzentrierten. Im Zuge der weiteren Ermittlungen mussten alleine in diesem Fall knapp 20 Personen, u. a. auch die Jugendlichen, die der besagten Gruppe zuzuordnen sind, als Zeugen vernommen werden. Es stellte sich allerdings heraus, dass die Befragten für die Verwüstung im Stadtpark nicht in Frage kamen.
Nachdem im Falle der Sachbeschädigung in der Oettinger Raiffeisenbank eine Videoaufzeichnung gesichert werden konnte, kam bei den Ermittlern Hoffnung auf. Denn es war nicht auszuschließen, dass hier ein Zusammenhang mit der Laternenbeschädigung hergestellt werden kann. Aufgrund der vorliegenden Bilder beschränkte sich die Polizei zu Beginn auf Fahndungsmaßnahmen im Stadtgebiet von Oettingen, insbesondere auch im Umfeld der Schulen. Auch in diesem Fall wurde eine Vielzahl von Zeugen gehört, aber keine der Aussagen hat der Polizei weiter geholfen.
Der entscheidende Hinweis kam dann von einem Nördlinger Polizeibeamten, der auf den gesicherten Bildern einen jungen Mann wieder erkannte, mit dem er in einer anderen Ermittlungsangelegenheit zu tun hatte. Die Spur führte nach Nördlingen bzw. Wemding und schließlich auch zur Ermittlung von zwei Tatverdächtigen.
Die beiden 15 und 17 Jahre alten Tatverdächtigen haben zwischenzeitlich ihre Tat zugegeben. Nahezu zeitgleich wurden bei den Vernehmungen zum Laternenfall zwei Namen von jungen Männern bekannt, die in der Tatnacht ebenfalls im Stadtpark unterwegs waren. Die diesbezüglichen weiteren Ermittlungen führten schließlich zu zwei jungen Nordriesern (20 und 21 Jahre alt), von denen sich der ältere zwischenzeitlich geständig zeigte und die Sachbeschädigung an den Laternen einräumte.
Polizeichef Walter Beck: "Ich bin sehr froh, dass sich unser Aufwand in dieser Angelegenheit bezahlt gemacht hat. Die Kolleginnen und Kollegen haben sehr engagiert und hartnäckig ermittelt und auch bei den Ermittlungen sehr gute Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren. Auch unser Hauptzeuge half uns weiter, weil er sich trotz der spärlichen Beschreibung sicher war, dass er den Hauptverdächtigen auf jeden Fall wieder erkennen würde. Dieses Erinnerungsvermögen hat sich schließlich bestätigt, da er den von uns ermittelten Hauptverdächtigen auf einer angefertigten Wahllichtbildvorlage wieder erkannte."