Am Sonntag um 16:00 Uhr startet das dritte Heimspiel der TH Wohnbau Angels und mit den GISA Lions aus Halle bekommt man es mit einem Team zu tun, das einen der wohl niedrigsten Altersdurchschnitte der Liga vorweist. Bekanntschaft mit der sehr jungen Mannschaft, in der die älteste Spielerin gerade einmal 24 Jahre alt ist, haben die Damen der BG bereits beim Angels-Cup gemacht. Damals konnte man im Finale einen souveränen 98:65-Sieg einfahren und den Pokal im Ries behalten.
Besagtes Testspiel ist nun allerdings schon einen knappen Monat her und die Saison mittlerweile in vollem Gange. Vergleicht man den Start, den die beiden Teams hingelegt haben, und die derzeitige Tabellensituation, so könnte man der Heimmannschaft wohl die Favoritenrolle zusprechen. Mit drei Siegen aus vier Spielen rangieren die Angels immer noch auf dem dritten Platz und möchten diesen auch nicht so bald wieder verlassen. Bei den Gästen ist die Lage genau umgekehrt. Bis jetzt konnte erst ein einziger Sieg gegen den Aufsteiger Göttingen eingefahren werden. Aber, die Halle Lions hatten den wohl schwierigsten Auftakt aller Ligakonkurrenten und verloren gegen niemand anderes als die Rutronik Stars aus Keltern, den TSV Wasserburg und den Herner TC, die zwei großen Favoriten, wenn es um die Meisterschaft geht und ein Geheimfavorit.
Wer die Entwicklung des Kaders der Gäste verfolgt hat, der kann eine Gemeinsamkeit mit den Angels feststellen. Auch die Halle Lions mussten sehr kurzfristig einen gleichwertigen Ersatz für die Aufbauspielerin Monique Smalls auftreiben, die ihre Karriere spontan beendet hat. Und ebenso wie der BG ist auch den Verantwortlichen der Lions ein echter Glücksgriff gelungen. Mit Brittany Hrynko wurde eine Spielerin verpflichtet, die nicht nur das Angriffsspiel ihrer Mannschaft lenkt, sondern auch noch selbst fleißig Punkte beisteuert.
Wer noch schlechte Erinnerungen an das US-amerikanische Trio der Heidelberger hat, der erlebt am Sonntag hoffentlich kein Déjà-vu, denn auch die drei Topscorerinnen der Gäste aus Sachsen-Anhalt kommen allesamt aus den Vereinigten Staaten und sogar die Positionen sind identisch. So handelt es sich um zwei Centerspielerinnen – Milan Quinn und Khadijan Shumpert – plus die bereits erwähnte Brittany Hrynko. Auch von der Dreierlinie strahlen die Lions Gefahr aus und zwar in Person der deutschen Flügelspielerin Inken Henningsen, die bisher in jedem Saisonspiel mindestens einen Dreipunktwurf verwandelte. Ihr Buzzerbeater nahe der Mittellinie zur Angels-Niederlage im ersten Saisonspiel der letzten Spielzeit steckt sicher noch in den Köpfen aller, die dabei waren. Ergänzt wird der Kader durch einige Nachwuchstalente, von denen vor allem die Schinkel-Zwillinge, die dem interessierten Basketballfan schon aus der Jugend-Nationalmannschaft bekannt sind, viele Minuten bekommen und Verantwortung übernehmen. Mit Anna Hanzalek steht auch eine Ex-Rieserin im Aufgebot der Gäste. Die ehemalige Jugendspielerin des TSV Nördlingen war vor zwei Jahren an die Saale gewechselt.
Wie die Erfahrung gegen Aufsteiger Heidelberg mehr als deutlich gezeigt hat, sollte man auch scheinbar weniger starke Gegner niemals unterschätzen. Und auch wenn die Halle Lions sicherlich auf eine Revanche des Angels-Cups und ihren zweiten Saisonsieg brennen, werden die Nördlinger Mädels alles versuchen, um die Siegesserie wieder aufzunehmen. Von entscheidender Bedeutung wird sicherlich auch sein, inwiefern Kim Pierre-Louis nach ihren Rückenproblemen wieder einsatzfähig ist. Angels-Physiotherapeut Franz Barraco ist hier ebenso optimistisch wie bei der zuletzt leicht angeschlagenen Aleks Racic. Spielbeginn ist wie immer am Sonntag um 16 Uhr in der Hermann-Kessler-Halle.