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15.10.2017 - 21:00 - Augsburg

Regionalligaspiel FC Augsburg II - TSV 1860 München

Am 15.10.2017 fand um 15.15 Uhr die Regionalligapartie des FC Augsburg II gegen den TSV 1860 München statt. Die Partie wurde mit einer viertelstündigen Verspätung angepfiffen, da der Mannschaftsbus des TSV 1860 während der Fahrt nach Augsburg auf der Autobahn A96 im Stau stand und mit leichter Verspätung am Stadion ankam. Aufgrund des großen Interesses in beiden Fanlagern und der bekannten Rivalität zwischen den jeweiligen Ultra-Gruppierungen wurde das Spiel nicht im Rosenaustadion ausgetragen sondern in die WWK-Arena verlegt. Da es bereits im Vorfeld der Partie von Seiten der Ultra-Gruppierungen zu deutlichen gegenseitigen Provokationen kam, waren zur Unterstützung der einsatzleitenden Dienststelle (PI Augsburg Süd) auch starke Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei im Einsatz.

Die polizeiliche Lagebeurteilung hat sich am Spieltag voll bestätigt. Bereits im zeitlichen Vorfeld des Spielbeginns hielten sich im Bereich des Königsplatzes etwa zweihundert Angehörige der Augsburger Ultra-Szene auf, um die durch die Löwen-Ultras angekündigte "Invasion" des Platzes zu verhindern. Mehrere hundert Löwen-Fans kamen kurz vor elf Uhr mit einem Zug aus München am Augsburger Hauptbahnhof an. Unter ihnen waren auch etwa 200 Personen, die der Ultra-Bewegung zuzuordnen waren. Nur durch ständige polizeiliche Präsenz war es möglich, Konfrontationen der beiden Ultra-Bewegungen im Innenstadtbereich zu verhindern. Diese versuchten wiederholt, teilweise durch Aufsplitterung in Kleingruppen, die polizeilichen Absperrungen zu umgehen und aufeinander zu treffen. An der Haltestelle Universität kam es durch einen bislang unbekannten FCA-Ultra zu einem Angriff auf eine mit Löwen-Fans besetzte Straßenbahn. Der Unbekannte warf aus einer größeren Menschenmenge heraus eine Bierflasche gegen eine vollbesetzte, vorbeifahrende Straßenbahn, wodurch eine Seitescheibe zersplitterte. Verletzt wurde dabei keiner der Fahrgäste.

Eine zweite Straßenbahn wurde durch Löwen-Anhänger derart verunreinigt und mit TSV-Aufklebern plakatiert, dass sie ebenfalls aus dem Betrieb genommen werden musste. Darüber hinaus beschädigten unbekannte Löwen-Anhänger einen Shuttle-Bus der Stadtwerke Augsburg, indem sie die Türverankerung herausrissen. Die genaue Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bezifferbar. Insgesamt mussten im Vorfeld des Spiels sowie während der Partie knapp 20 Personen aus beiden Fanlagern zumindest kurzzeitig in Gewahrsam genommen werden. Gegen mehrere Beschuldigte wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung, Beleidigungen oder Verstößen gegen das Versammlungsgesetzt eingeleitet. So konnten u.a. Vermummungsgegenstände oder sogenannte Schutzbewaffnungen (Zahnschutz) bei diesen aufgefunden werden. In der zweiten Spielhälfte brannten mehrere Löwen-Anhänger im Gästefanblock diverse Leuchtfackeln ab und zündeten sogenannte Nebeltöpfe an, was zu einer kurzzeitigen Spielunterbrechung durch den Schiedsrichter führte.

Zu einer größeren Auseinandersetzung kam es schließlich etwa eineinhalb Stunden nach Spielende in der Augsburger Innenstadt. Dort trafen gegen 18:40 Uhr im Bereich des Moritzplatzes mehrere gewaltbereite FCA- und Löwen-Ultras aufeinander. Trotz Anwesenheit von Kräften der Bereitschaftspolizei entwickelte sich sofort eine körperliche Auseinandersetzung, die sich vom Judenberg zum Hunoldsgraben hinzog. Die Einsatzkräfte mussten sowohl mit Pfefferspray als auch mit Schlagstockeinsatz gegen die Randalierer vorgehen, um die Schlägerei zu unterbinden und Angriffe auf sich selbst abzuwehren. Über 20 Personen, die an der Auseinandersetzung beteiligt waren, erlitten durch den Pfeffersprayeinsatz Augenreizungen und wurden vor Ort vom Rettungsdienst behandelt. Gegen 42 Beschuldigte wurde ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Quelle: Polizeipräsidium Schwaben Nord
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