Durch teils unsachgemäßem Umgang mit pyrotechnischen Erzeugnissen kam es im Land Brandenburg in der Silvesternacht zu tragischen Ereignissen mit teils tödlichem Ausgang.
So versuchte am 31.12.2017 gegen 22.20 Uhr ein 35-Jähriger im Garten eines Grundstückes in Gusow-Platkow (LK MOL) im Rahmen einer Silvesterparty, pyrotechnische Erzeugnisse zu zünden. Aus bisher ungeklärter Ursache kam es dabei zu einer Explosion. Der Mann erlitt schwere Verletzungen. Gäste der Feier leisteten erste Hilfe. Ein Rettungshubschrauber und ein Notarzt kamen zum Einsatz. Trotz allem verstarb er wenig später auf dem Grundstück. Die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Ost hat umgehend die Ermittlungen übernommen.
Nach derzeitigen Erkenntnissen explodierte am 01.01.2018 gegen 00.40 Uhr in Kleinmachnow (LK PM) im Rahmen einer Feier ein selbstgebastelter Sprengkörper. Bei dieser Explosion erlitt ein 19-jähriger Stahnsdorfer, der den Sprengkörper selbst gezündet haben soll, schwerste Verletzungen. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsversuche erlag der junge Mann seinen Verletzungen noch vor Ort. Neben Rettungsdienst und Polizei waren auch Seelsorger im Einsatz.
Kriminaltechniker und Spezialisten des Landeskriminalamtes sicherten bis in die heutigen Vormittagsstunden Spuren. Die Ermittlungen zu den Hintergründen und der Herkunft des Sprengkörpers sowie dessen Bestandteilen dauern am heutigen Tage weiter an. Die Kriminalpolizei der Polizeidirektion West leitete ein Todesermittlungsverfahren ein.
Am 01.01.2018 gegen 00.30 Uhr wurde ein elfjähriger Junge in Flecken-Zechlin (LK OPR) durch einen sogenannten Polenböller im Gesicht verletzt. Aus einer Gruppe von sechs bis acht Jugendlichen wurde ein Böller in eine andere Personengruppe geworfen. Hierbei wurde der Elfjährige, welcher mit seinen Eltern dort war, im Gesicht und besonders im Augenbereich so schwer verletzt, dass er mit einem Rettungshubschrauber in ein Berliner Klinikum geflogen werden musste.
Von insgesamt acht Tatverdächtigen wurden die Personalien erhoben. Verpackungsmaterial und Reste eines sogenannten Polenböllers konnten aufgefunden und sichergestellt werden.
Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und der fahrlässigen Körperverletzung wurden gefertigt. Die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Nord ermittelt.
Durch die Polizei des Landes Brandenburg waren in der Silvesternacht vom 31.12.2017, 20 Uhr bis 01.01.2018, 6 Uhr insgesamt 560 Einsätze zu bewältigen, davon etwa 400 am Neujahrstag im Zeitraum von 0 - 6 Uhr.
Damit bewegt sich die Anzahl der Einsätze in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Neben einer Vielzahl von Bränden und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz waren hierbei auch Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Beleidigungen Einsatzanlässe für die Polizei.
Insgesamt sind nach bisheriger Bilanz der Polizei im Land Brandenburg beim Umgang mit Feuerwerk und Böllern zwei Menschen getötet und 12 verletzt worden.
Das Polizeipräsidium hatte am letzten Tag des Jahres 2017 und in der Silvesternacht etwa 500 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich zum Einsatz gebracht.