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28.01.2018 - 11:58 - Nördlingen

Am Ende zählt nur der Sieg

Zwei Punkte aus Halle heim ins Ries holen und in der Tabelle nach oben klettern. So war die Vorgabe der TH Wohnbau Angels am 16.Spieltag der 1.Liga und dies gelang auch mit einem allerdings knappen 76:73-Sieg gegen bravourös kämpfende Lions.

Kein Spiel wie jedes andere. Unter psychologisch schwierigen Vorzeichen stand das Match der TH Wohnbau Angels bei den GISA Lions SV Halle, nachdem im Vorfeld sich die gesamte ausländische Centerriege der Gastgeber verletzt hatte und nicht einsetzbar war. Zudem waren die kurzfristig rekrutierten Verstärkungen noch nicht einsatzberechtigt. Einzig Nadja Prötzig, in der Vorsaison noch im Angels-Trikot lief für die Hallenserinnen auf. Damit hatten die in Bestbesetzung angetretenen Rieserinnen die klare Favoritenrolle und die Lions die des Underdogs, die sie mit Entschlossenheit und Kampfkraft zu nutzen versuchten.

Halles Inken Henningsen, die sich wohl vorgenommen hatte aus allen Rohren zu feuern, eröffnete das Match mit einem erfolgreichen Dreier für ihr Team. Ein Auftakt nach Maß für die Gastgeber. Zu Glück blieb es ihr einziger Treffer und die anderen 8 Versuche verfehlten ihr Ziel. Anni Mäkitalo, die nach ihrer tollen Vorstellung gegen Heidelberg in die Starting Five gerutscht war, führte ihr Team nicht nur zum Ausgleich, sondern zur eigenen Führung 10:5 nach vier Minuten. Die Gastgeber verlegten sich, nachdem sie fast ohne Centerspielerinnen agieren mussten, auf Zonenverteidigung und im Angriff auf Würfe von außen oder Schnellangriffe. Dieses ungewohnte Konzept stellte die Gäste aus Bayern vor enorme Probleme, teilweise sogar im Rebound, wo man ja eigentlich Vorteile wähnte. Die nicht erfolgreichen Distanzwürfe der Gegner prallten so weit vom Korb ab, dass sie schwer zu kontrollieren waren. Immerhin sprang nach den ersten 10 Minuten eine knappe 16:17 Führung heraus.

Auch wenn die Gäste im zweiten Viertel anfingen, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, so hielten die Lions dank ihres Kampfgeistes und guter Einzelaktionen das Match offen. Etliche Ballverluste gegen die Zonenverteidigung taten ihr Übriges, so dass man die eigenen Stärken nicht ausspielen konnte, die Lions dagegen immer wieder zu einfachen Punkten nach Schnellangriffen kamen. Dann noch zwei Dreier von Pohlmann und Hrynko und zur Verwunderung vieler Beobachter, die die Gäste angesichts der Ausgangslage als klaren Favoriten angesehen hatten, lag Halle zur Halbzeit mit 36:34 in Führung. Die Löwinnen erhöhten diese gar auf bis zu sechs Punkte zu Beginn der zweiten Halbzeit. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hausherrinnen war deren einzig verbliebene Ausländerin Britanny Hrynko, die die Nördlinger Verteidigung mehr als einmal zum Narren hielt. Die erste Führung in der zweiten Halbzeit gelang den Gästen zum 50:51 in der 28.Minute per Freiwurf durch Pierre-Louis. Die Kanadierin hatte eigentlich keinen echten Gegenspieler unter dem Korb, doch zu selten gelang es den Angels den Ball zu ihr zu passen. So blieb das Match offen und spannend. Die Gastgeber führten zu Beginn des letzten Abschnitts mit 57:56. Hut ab vor der Kampfkraft dieser Hallenser Rumpftruppe. Die Angels behielten aber die Nerven, reduzierten nun ihre Turnovers und spielten ihre Trümpfe aus. Einer davon hieß Kim Pierre-Louis, die mit 23 Punkten und 9 Rebounds wieder einmal überragte. Übertroffen wurde sie lediglich von Halles Hrynko. Sie schrammte mit 35 Punkten, 10 Rebounds und 8 Steals ganz knapp an einem Triple Double vorbei. Am Ende hielten die Angels dank einer überzeugenden Reboundüberlegenheit (50:29) den Sieg fest und holten zwei Punkte ins Ries. Insbesondere die Serbin Aleksandra Racic übernahm in der Crunchtime Verantwortung, versenkte einen Dreier und in der nächsten Possession die ihr zugesprochenen Freiwürfe. Damit war der Auswärtssieg eingetütet und der Klassenerhalt ist nunmehr bei noch ausstehenden sechs Spielen, vier davon zu Hause, so gut wie gesichert. Die Verantwortlichen der BG Donau-Ries können sich also neue Ziele setzen sowie bereits jetzt für die nächste Saison planen.

GISA Lions SV Halle –TH Wohnbau Angels 73:76 (16:17, 20:17, 21:22, 16:20)

 

Quelle: TH Wohnbau Angels, Kurt Wittmann
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