Bild: Kurt Wittmann
27.11.2019 - 13:45 - Nördlingen
Mit einer Energieleistung allererster Güte holten sich die XCYDE Angels bei den heimstarken Heidelbergern wichtige Punkte im Kampf um Play-Off-Plätze. Beim 81:85-Sieg brillierten vor allem die Nördlinger Center-Spielerinnen McCray, Geiselsöder und Obanor, die zusammen 50 Punkte erzielten.
Mit dem letzten Aufgebot traten die XCYDE Angels eine ihrer kürzesten Auswärtsfahrten an. In der Vorwoche war kaum an einen geregelten Trainingsbetrieb zu denken: Luisa Geiselsöder und Samantha Hill brauchten noch Pause wegen ihrer Länderspieleinsätze. Laura Geiselsöder laboriert nach wie vor an Knieproblemen. Magaly Meynadier und Heta Äijänen lagen krank im Bett und Danielle McCray war nur bedingt trainingsbereit wegen Knieschmerzen.
Danielle McCray lieferte eine überragende Partie ab und verzeichnete bei ihren 25 Punkten kaum einen Fehlwurf.
Bild: Kurt Wittmann
Angesichts dieser Ausgangslage war man ohne große Erwartungen nach Heidelberg gefahren, einer traditionell heimstarken Truppe, die tatsächlich in dieser Saison alle Heimspiele für sich hatte entscheiden können.
Eine Defense-Schlacht sieht anders aus, als das was beide Teams zu Beginn ablieferten. Jeder Angriff ein Treffer. „Fans love it, coaches hate it.“ Nach zehn Minuten leuchtete ein rekordverdächtiges 28:32 auf der etwas betagten Heidelberger Anzeigetafel. Würden die lädierten Angels dieses atemberaubende Tempo durchhalten können? Coach Imreh war demnach bemüht, die Angels-Defense zu intensivieren und den Heidelberger Offensivrausch einzudämmen, während die Gastgeber daran festhielten, Hektik und Tempo hochzuhalten. Spektakuläre Distanzwürfe prägten das zweite Viertel ebenso wie das Duell auf der Innenposition, wo sich Luisa Geiselsöder gegen Heidelbergs Victoria Harris ein sehenswertes Battle lieferte.
In der Summe schaffte es aber kein Team sich einen nennenswerten Vorteil zu verschaffen, außer man zählt die drei Punkte Vorsprung für die Hausherrinnen unter der Rubrik Nennenswert. Den Halbzeitstand von 52:49 sieht man allerdings auch nicht alle Tage und schon jetzt musste kein Zuschauer sein Kommen bereuen, wurde ihm oder ihr doch ein High-Speed-Game geboten, wie man es eher selten sieht im deutschen Frauenbasketball.
Und in der zweiten Halbzeit wurde weiter gerannt und geworfen was das Zeug hielt, nichts für Verteidigungs-Fetischisten, aber toll zum Zuschauen. Nach drei Vierteln hatte sich Heidelberg ein kleines Vier-Punkte-Pölsterchen erarbeitet, hauptsächlich dank ihrer Stärken im Offensivrebound. Aber was sind schon vier Punkte in einem High-Score-Game wie diesem? Nichts. Nach weiteren zwei Minuten führten die Angels bereits wieder mit 72:73 nach einem Steal und Fast Break von Sami Hill. Dem nicht genug. Endlich gelang es, den Heidelberger Offensiv-Zug ein wenig abzubremsen und selbst zu scoren. Drei Minuten vor Schluss lagen die Angels gar mit 76:84 in Führung und sahen schon wie der sichere Sieger aus. Doch die Gastgeber legten noch einmal zu und verkürzten den Score, so dass man um den fast schon sicheren Auswärtssieg bangen musste. Ein verwandelter Freiwurf von Hill zementierte den sechsten Saisonsieg.
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Dass man das Reboundduell deutlich verlor war dabei nicht ausschlaggebend, weil Vorpahl und Co extrem gut auf den Ball aufpassten (nur 8 Turnovers im ganzen Spiel) und weil Danielle McCray beinahe fehlerlos traf. 11 ihrer 13 Wurfversuche fanden den Weg in den Korb. Hervorzuheben ist außerdem die Leistung der 18-jährigen Julia Förner. Sie rechtfertigte das Vertrauen, das Coach Tony Imreh in sie setzte indem er sie für die erkrankte Magaly Meynadier in die Startformation beorderte, mit 10 Punkten, 3 Assists und 2 Steals in 29 Minuten Spielzeit, das bislang beste Spiel der Bambergerin im Angels-Trikot und Lohn ihrer hervorragenden Trainingseinstellung. Mit diesem wichtigen Sieg behaupten die XCYDE-Girls ihren vierten Tabellenplatz und liegen auf Play-Off-Kurs. Am nächsten Wochenende steht das Pokal-Achtelfinale an, das die Angels nach Recklinghausen führt.
SNP Bascats USC Heidelberg - XCYDE Angels Nördlingen 81:85 (28:32, 24:17, 17:16, 12:20)
Quelle: BG Donau-Ries e.V.